11. Internationale Acappella-Woche in Hannover: Meisterkurs-Konzert
Dieses Jahr gab es wieder einen Meisterkurs, diesmal unter der Leitung des Hillard Ensembles, in den Räumen des Hannoveraner Knabenchores. Diese Kurse waren aufgeteilt: Vormittags hatte jedes der vier Ensembles knapp eine Stunde mit einem der vier Sänger des Hillard Ensembles, nachmittags wurde die Uraufführung des Stückes von Hans Schanderl gemeinsam geprobt.
Jedes der vier Ensembles hatte eigene Stücke mitgebracht; bis zu vier Stück. Diese waren bis auf wenige Ausnahmen aus dem zwanzigsten Jahrhundert, das Stück von Hans Schanderl war die einzige geplante Uraufführung. Ich hatte mir verschiedene Ensembles während der Proben angehört, es war sehr spannend welche unterschiedlichen Stücke geübt wurden und mit welchen Mitteln die Sängerinnen und Sänger ans Werk gingen.
An diesem Abend wurden nun die Ergebnisse des Kurses (eigentlich sinds ja vier Kurse) vorgestellt: Im Cavallo, einem (für uns) neuen Aufführungsort durfte jedes Ensemble vor dem interessierten Publikum singen. Der Raum selbst ist schön gemacht: Vorne eine relativ kleine Bühne, Stühle aufgestellt und hinten gibt es über den Tresen eine Empore.
Nach der Einführung durch Roger Cericius darf das Ensemble Formosa ihre Stücke vortragen: Das Ensemble Formosa aus Regensburg beginnt mit Stücken unter anderem von Arvo Pärt, Orlando die Lasso oder Graham Lack. Klar vorgetragen, sind die Stücke schon beeindruckend genug; der Raum hilft auch mit weil er sehr trocken ist - es gibt keine Probleme mit Hall oder ähnlichem.
Danach kommt das "neue Vokalensemble der Hochschule für Musik und Theater M(edien?) Hannover". Diese acht Sängerinnen und Sänger wenden sich Stücken von Rihm (Mit geschlossenem Mund) und Nono (donde estas hermanos) zu, welche sie gut und sicher vortragen. Ein wenig wundert ich, dass sie auch während der Aufführung immer wieder die Stimmgabeln nutzen; aber vielleicht soll das auch nur verdeutlichen wie schräg und ungewohnt die zu singenden Noten sind.
Jetzt kommt einer der Höhepunkte des Abends: Die Uraufführung des Stückes "Mouvements de l'eau - Jeux de l'aire" von Hans Schanderl. Dieses Stück wurde für die vier Ensembles geschrieben und geprobt. Dabei standen die Sänger an unterschiedlichsten Stellen - die Hannover Harmonists auf der Bühne, das Folkwang Vokalensemble rechts und links davon, das Ensemble Formosa und das neue Vokalensemble oben auf der Empore. Geleitet wurde dieser Chor von Dr. Jörg Breiding, dem Dirigenten des Volkswangensembles und des Knabenchores Hannover. Wir hatten gute Plätze - recht gut in der Mitte, wurden aber weniger von Jörg und seinen Bewegungen gestört. Dafür konnten wir den Klang gut hören der entstehen sollte - teilweise hatten wir das Gefühl im Innern einer Glocke zu sitzen, weil die verschiedenen Schläge und Geräusche immer aus verschiedenen Richtungen kamen. Die Sänger selbst konnten nur schwer nachvollziehen wie der Klang für die Zuschauer sein würde - sie kannten ja "nur" ihre Stimme und hörten ihre Nachbarn, aber die Quadrophonie konnten sie natürlich an ihrem Platz nicht erleben.
Später hörten wir dass die Generalprobe wohl besser lief - aber als Zuhörer hat man nicht wirklich mitbekommen wo das Stück falsch lief, dafür war man mit den Eindrücken auch sonst gut beschäftigt.
Nach der Pause durften wir dann das Folkwanger Vokalensemble hören: Dieses hatte eine eigene Uraufführung mitgebracht und sang Stücke von Britten, Schlothfeld und Knut Nystedt. Mir persönlich hat das Stück XLII von William Shakespeare am meisten gefallen - weil gerade viel mit Worten und Ausdruck gespielt wurde.
Zu guter Letzt durften die Hannover Harmonists ihre Stücke präsentieren: Eine kleine Mischung aus eher Kinderstücken (Vollalarm), ruhigen aber schrägen Melodien (von Arvo Pärt) und einer epischen Geschichte - ein Gedicht (welches vom Komponisten des Stückes vor dem Gesang vorgetragen wurde) wurde vertont und erzählt die Geschichte des Farmes David Big auf der Suche nach der Frau seines Lebens.
Auch wenn mich vor dem Konzert die vielen "neuen" Melodien eher schreckten fand ich das Konzert sehr spannend - einmal weil sehr viele unterschiedliche moderne Stücke vorgetragen wurden, andererseits weil durch die Quadrophonie auch ein neues Hörerlebnis entstand.
Gerade diese Gegensätze (auch die Geschichte von David Big ist ja modern!) haben den Abend eher unterhaltsam und kurzweilig gemacht. Gerne mehr davon
Jedes der vier Ensembles hatte eigene Stücke mitgebracht; bis zu vier Stück. Diese waren bis auf wenige Ausnahmen aus dem zwanzigsten Jahrhundert, das Stück von Hans Schanderl war die einzige geplante Uraufführung. Ich hatte mir verschiedene Ensembles während der Proben angehört, es war sehr spannend welche unterschiedlichen Stücke geübt wurden und mit welchen Mitteln die Sängerinnen und Sänger ans Werk gingen.
An diesem Abend wurden nun die Ergebnisse des Kurses (eigentlich sinds ja vier Kurse) vorgestellt: Im Cavallo, einem (für uns) neuen Aufführungsort durfte jedes Ensemble vor dem interessierten Publikum singen. Der Raum selbst ist schön gemacht: Vorne eine relativ kleine Bühne, Stühle aufgestellt und hinten gibt es über den Tresen eine Empore.
Nach der Einführung durch Roger Cericius darf das Ensemble Formosa ihre Stücke vortragen: Das Ensemble Formosa aus Regensburg beginnt mit Stücken unter anderem von Arvo Pärt, Orlando die Lasso oder Graham Lack. Klar vorgetragen, sind die Stücke schon beeindruckend genug; der Raum hilft auch mit weil er sehr trocken ist - es gibt keine Probleme mit Hall oder ähnlichem.
Danach kommt das "neue Vokalensemble der Hochschule für Musik und Theater M(edien?) Hannover". Diese acht Sängerinnen und Sänger wenden sich Stücken von Rihm (Mit geschlossenem Mund) und Nono (donde estas hermanos) zu, welche sie gut und sicher vortragen. Ein wenig wundert ich, dass sie auch während der Aufführung immer wieder die Stimmgabeln nutzen; aber vielleicht soll das auch nur verdeutlichen wie schräg und ungewohnt die zu singenden Noten sind.
Jetzt kommt einer der Höhepunkte des Abends: Die Uraufführung des Stückes "Mouvements de l'eau - Jeux de l'aire" von Hans Schanderl. Dieses Stück wurde für die vier Ensembles geschrieben und geprobt. Dabei standen die Sänger an unterschiedlichsten Stellen - die Hannover Harmonists auf der Bühne, das Folkwang Vokalensemble rechts und links davon, das Ensemble Formosa und das neue Vokalensemble oben auf der Empore. Geleitet wurde dieser Chor von Dr. Jörg Breiding, dem Dirigenten des Volkswangensembles und des Knabenchores Hannover. Wir hatten gute Plätze - recht gut in der Mitte, wurden aber weniger von Jörg und seinen Bewegungen gestört. Dafür konnten wir den Klang gut hören der entstehen sollte - teilweise hatten wir das Gefühl im Innern einer Glocke zu sitzen, weil die verschiedenen Schläge und Geräusche immer aus verschiedenen Richtungen kamen. Die Sänger selbst konnten nur schwer nachvollziehen wie der Klang für die Zuschauer sein würde - sie kannten ja "nur" ihre Stimme und hörten ihre Nachbarn, aber die Quadrophonie konnten sie natürlich an ihrem Platz nicht erleben.
Später hörten wir dass die Generalprobe wohl besser lief - aber als Zuhörer hat man nicht wirklich mitbekommen wo das Stück falsch lief, dafür war man mit den Eindrücken auch sonst gut beschäftigt.
Nach der Pause durften wir dann das Folkwanger Vokalensemble hören: Dieses hatte eine eigene Uraufführung mitgebracht und sang Stücke von Britten, Schlothfeld und Knut Nystedt. Mir persönlich hat das Stück XLII von William Shakespeare am meisten gefallen - weil gerade viel mit Worten und Ausdruck gespielt wurde.
Zu guter Letzt durften die Hannover Harmonists ihre Stücke präsentieren: Eine kleine Mischung aus eher Kinderstücken (Vollalarm), ruhigen aber schrägen Melodien (von Arvo Pärt) und einer epischen Geschichte - ein Gedicht (welches vom Komponisten des Stückes vor dem Gesang vorgetragen wurde) wurde vertont und erzählt die Geschichte des Farmes David Big auf der Suche nach der Frau seines Lebens.
Auch wenn mich vor dem Konzert die vielen "neuen" Melodien eher schreckten fand ich das Konzert sehr spannend - einmal weil sehr viele unterschiedliche moderne Stücke vorgetragen wurden, andererseits weil durch die Quadrophonie auch ein neues Hörerlebnis entstand.
Gerade diese Gegensätze (auch die Geschichte von David Big ist ja modern!) haben den Abend eher unterhaltsam und kurzweilig gemacht. Gerne mehr davon
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